Am vergangenen Mittwoch trafen sich 17 Bogenschützinnen und Bogenschützen zum gemeinsamen Training in der Halle der Herderschule. Sie alle waren gekommen, um gemeinsam in der Gruppe etwas Neues zu lernen, Fortschritte im Bogenschießen zu machen und um einen Abend in ihrem Sport ein schönes Gemeinschaftserlebnis zu haben.
Nach dem gemeinsamen Aufbau von Scheiben und Pfeilfangnetzen und einer strukturierten und abwechslungsreichen Aufwärmgymnastik ging es ran an Pfeil und Bogen. Unter Anleitung von Trainer Hartmut Lies konnten die anwesenden neun Bogenschützinnen und acht Bogenschützen die ersten Pfeile fliegen lassen. In der Regel sind dies 3 oder 4 Passen mit jeweils 6 Pfeilen, um nach einer Woche Trainingspause wieder in einen schönen und runden Ablauf der Bewegungen innerhalb eines Schusses hineinzukommen. In diesen Probepassen kann der Trainer sehen, auf welchem Trainingsstand die anwesenden Bogenschützinnen und Bogenschützen sind. Er gibt Tipps und kurze Erklärungen, wenn es bei der einem oder dem anderen irgendwo haken sollte oder sich ein kleiner Fehler eingeschlichen hat.
Schon vor Beginn der ersten Passe war allen Anwesenden an diesem Abend klar: "Wir sind zu viele, um alle gleichzeitig schießen zu können!" Wer die alte Turn- und Festhalle der Herderschule kennt, der weiß, dass diese in der Breite nur wenig größer ist als ein Volleyballfeld. Flugs wurden zwei Gruppen A und B gebildet. Während Gruppe A seine Pfeile in Richtung der Scheiben schickte, konnten die Bogenschützinnen und Bogenschützen der Gruppe B noch ein wenig miteinander schwatzen und nach einem schnellen Wechsel war dies umgekehrt. Die Pfeile wurden nach jedem Durchgang immer dann aus den Scheiben gezogen, wenn beide Gruppen geschossen hatten. Ganz so, wie es bei den Bogenturnieren auch der Fall ist. Durch diesen Kunstgriff wurden beide Bedürfnisse der anwesenden Trainingsteilnehmerinnen und Teilnehmer abgedeckt: Das Bedürfnis, seinen Bogen aufzuspannen und Pfeile in die Scheibe zu schicken und das Bedürfnis, sich nach einer Passe zu entspannen und mit den netten Kolleginnen und Kollegen zu unterhalten.
Natürlich kam das Bogentraining dabei nicht zu kurz. Auf dem Programm stand die Abfolge der fünf Positionsphasen im Bewegungsablauf eines jeden Schusses. Hartmut legte Wert auf die Pause in der Entspannungs- und Null-Phase und auf einen längeren Verbleib im Anker bei Positionsphase 3, bei dem die Fortgeschrittenen langsam die Rückenspannung erhöhen können, bis sich der Schuss löst. Am Ende des Trainings hatten alle ihre 70 bis 80 Pfeile geschossen und Arme und Schultern waren entsprechend müde.
Nach Abschluss der Trainingseinheit ging der Abbau der Scheiben und Pfeilfangnetze zügig "über die Brüstung der Empore" vonstatten. Zum einen, weil wir viele helfende Hände hatten und zum anderen, weil Eileen eine große Schachtel mit Brownies und Muffins auspackte, aus der es verlockend nach Kuchen duftete.
Für die sogenannte "Mitwochsgruppe" waren 17 Teilnehmende ein "Hallenrekord". Für die Teilnehmenden und den Trainer war die hohe Trainingsbeteiligung eine Herausforderung, die beide Parteien hervorragend gemeistert haben. Spaß an unserem schönen Sport, Trainingsfleiß, ein wenig Disziplin und gegenseitige Rücksichtnahme in der Gruppe standen im Vordergrund. Auch dies kann ein Vorbild für alle sein. Weiter so!